Fragt man Vielreisende nach ihren Lieblingsplätzen auf der Welt, erwähnen sie meist auch einen im eigenen Land. Oft ist der allerliebste Platz auch gar nicht weit weg von zu Hause. Besonders beliebt sind Orte an Seen oder auf Bergen. So haben wir von Skyscanner beschlossen, die Schönheit auf dem Land in unserer lieben Schweiz einmal genauer anzuschauen und somit die schönsten Dörfer der Schweiz zu küren. Wichtig war uns die Schönheit des Dorfkerns und der Umgebung sowie tolle Ausflugsziele in der Nähe, Sehenswürdigkeiten und die Möglichkeit, lokale Küche zu geniessen. Schauts euch an, vielleicht ist ja euer Heimatdorf dabei oder eines, von dem ihr zum ersten Mal hört. Viel Freude beim Entdecken der Schweiz!
1. Vitznau

Palmen in der Deutschschweiz? Ja! Im Kanton Luzern gibt es ein Dorf namens Vitznau, das am Vierwaldstättersee eine so geschützte Lage geniesst, dass die Exoten sich wohlfühlen. Vitznau mit dem milden Klima ist selbst ein schmuckes Dörfchen am Seeufer und zudem Ausgangspunkt für viele Entdeckungsreisen zu Lande, zu Wasser und auch zu Luft – dazu brauchts gar kein Flugzeug – diverse Seilbahnen lassen euch abheben. Neben den Seil- gibts auch Bergbahnen, darunter die Vitznau-Rigi-Bahn, die 1871 als erste Seilbahn Europas Technik-Geschichte schrieb.
Ausflugstipps
Fährt mit der Zahnradbahn ab Vitznau nach Rigi Kulm. Mit 1797 m ü. M. ist Rigi Kulm der höchste Gipfel der Rigi. Oder macht eine Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee, zum Beispiel nach Luzern.
Lokale Küche
Im Zentrum von Vitznau gibts im Restaurant Rigi Stübli saisonale und kreative Schweizer Kochkunst. Wünscht ihr den Seeblick dazu, dann geht ins FloraAlpina.

2. Morcote

Das Tessin ist natürlich auch ganz weit oben auf unserer Liste und da sind wir schon: in Morcote, einem malerischen ehemaligen Fischerdörfchen am Luganersee. Die Fassaden der Patrizierhäuser sind reich geschmückt. Besonders auffallend, der Palazzo Paleari, ein im Jahre 1483 erbautes elegantes Herrschaftshaus. Zwischen den Häusern erhebt sich die Torre del Capitano aus dem 14. Jahrhundert. Ein steiler Stufenweg führt hinauf zur Kirche Santa Maria del Sasso, zum Friedhof und der dem heiligen Antonius von Padua gewidmeten Kapelle.
Ausflugstipps
Zu den schönsten Gärten der Schweiz gehört der Parco Scherrer. Ein 1956 verstorbener Träumer und Romantiker hat hier seinen Traumpark angelegt. Ideal für Verliebte! Noch mehr Sinnlichkeit erlebt ihr auf dem Weg der Sinne in der zauberhaften Atmosphäre von Felsbrocken, Findlingen oder im Halbdunkel eines abwechslungsreichen Waldes.
Lokale Küche
Erlebt die traditionelle Tessiner Küche mit ausschliesslich saisonalen Produkten im Ristorante La Sorgente. Weinliebhaber*innen sei die Cantine Riva Morcote ans Herz gelegt.
3. Chandolin

Als nächstes zieht es uns in die Romandie, genauer ins Val d’Anniviers im Kanton Wallis nach Chandolin. Auf 2000 m ü. M. gehört Chandolin zu den höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Dörfern Europas. Es darf sich zudem wegen seinen besonders vielen Sonnenstunden im Jahr rühmen und eignet sich für alle, die einfach mal ausspannen wollen. Hier in diesem schmucken Bergdörfchen am Rande von Arven- und Lärchenwäldern wohnt die Ruhe selbst. Dennoch hat das Dörfchen viele Kulturelles zu bieten:
Ausflugstipps
Besucht die alte Mühle von Chandolin, die vom Gebirgsbach betrieben wird. Als Vielreisende ist die Ausstellung über Ella Maillard ein Muss für euch! Diese Frau reiste um die ganze Welt. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Chandolin.
Im Winter ist Chandolin ein Skigebiet und die Wanderwege eignen sich hervorragend für Winterwanderungen und Schneeschuhtouren.
Lokale Küche
Gönnt euch ein Fondue im Restaurant des 2000 mètres. Noch höher gelegen ist das auf 2400 Höhenmetern liegende Restaurant Le Tsapé mit Aussichtsterrasse mit Blick aufs Rhonetal.

4. Gandria

Zurück am Luganersee gibt es ein zweites extrem schönes Dorf am Wasser: Gandria. Besonders schön ist die Anreise mit dem Schiff ab Lugano. Wenn ihr dann aussteigt, werdet ihr die Ruhe geniessen, denn in Gandria fährt kein Auto. In den schmucken Gässchen und auf den herzigen Treppchen wird nur zu Fuss gegangen, anders wäre es gar nicht möglich. Ein Blick in die Kirche San Viglio mit mit ihrem prunkvollen barocken Innenraum lohnt sich.
Ausflugstipps
Wandert dem Ufer entlang auf dem Olivenweg bis nach Castagnola. Oder wenn ihr euch die 639 Meter Höhenunterschied zutraut auf den Monte Brè und belohnt euch mit einem fabelhaften Panoramablick auf Lugano und Umgebung.
Lokale Küche
Probiert Tessiner Snacks und leichte Gourmetgerichte auf der Terrasse von La Bottega di Gandria oder speist unter der urchigen Pergola aus Baumstämmen in der Grotto Castagneto. Besonders zu empfehlen ist Coniglio (Kaninchen).

5. Schwellbrunn

Nun blicken wir Richtung Osten, und zwar nach Schwellbrunn im Appenzellerland, bekannt für seine Hügellandschaft wie aus dem Bilderbuch. Auf 972 m ü. M. gelegen bietet Schwellbrunn einen fantastischen Ausblick über den Alpstein bis hin zum Bodensee. Das Ortsbild gilt als von nationaler Bedeutung. Von hier aus hat man diverse Wandermöglichkeiten.
Ausflugstipps
Macht die einstündige Rundwanderung auf dem Kulturweg Schwellbrunn und staunt und schmunzelt an 13 bebilderten Tafeln, die über die kulturhistorische Entstehung des Dorfes berichten. Nach einer einstündigen Busfahrt durch das schöne Appenzellerland könnt ihr die Schaukäserei in Stein besuchen, in der ihr sogar euren eigenen Käse herstellen könnt.
Im Winter gibt es wunderschöne Schneeschuhrouten und einer der schönsten Weihnachtsmärkte der Schweiz. Da unbedingt Schlorziflade probieren!
Lokale Küche
Fleischliebhaber*innen gehen ins Gasthaus Metzgerei Ochsen. Nicht nur für den Gaumen, sondern auch fürs Auge ist das Restaurant Landscheide, das immer mit Blumendekos und Bilder einheimischer Kunstschaffenden aufwartet.
6. Soglio

Höchste Zeit, die vierte Sprachregion der Schweiz zu berücksichtigen: Wir fahren ins Bündnerland, ganz weit in den Süden nach Soglio, wo fast schon Italien ist. Soglio, auf Deutsch Sils im Bergell, auf Rätoromanisch Suogl thront auf 1090 m ü. M. über dem Tal wie ein Adlerhorst. Das Labyrinth von steingepflasterten Gassen und eng stehenden alten Häusern wurde einst vom Maler Giovanni Segantini als Schwelle zum Paradies bezeichnet. Die Einheimischen sagen von ihrem Dorf, dass es da „immer ein bisschen mehr Sonne gibt als anderswo“ – das gilt übrigens auch für den Winter.
Ausflugstipps
Macht die 3. Etappe der Wanderung Via Bregaglia von Soglio nach Chiavenna durch den Kastanienwald. Oder für die Kunst-Freaks unter euch: Es gibt hier einen Giacometti Art Walk. Mittels der gleichnamigen App werden Staffeleistandorte der Künstlerfamilie genau dargestellt.
Wer in der Wintersaison da ist und Skifahren möchte, erreicht leicht das Skigebiet Aela. Es ist klein, fein, familienfreundlich und auch was für Langläufer*innen oder alle, die gern die Schneeschuhe umschnallen.
Lokale Küche
Im Palazzo Salis spürt ihr die fürstliche Atmosphäre der einst einflussreichen Familie Salis. Die Küche ist Spitzenklasse. Das Gemüse und Fleisch kommt direkt von den Bauern im Tal, die rauchgetrockneten Kastanien für die Pizokel aus den Bergeller Kastanienselven.

7. Epesses
Foto: Maude Rion | Montreux-Vevey Tourisme
Unser nächstes Dorf, das zu den schönsten der Schweiz gehört, trumpft wieder mit Seesicht. Diesmal blicken wir auf den Genfersee. Entlang seinem nordöstlichen Ufer erstreckt sich das Waadtländer Weingebiet namens Lavaux, das zum UNESCO Welterbe gehört. Mittendrin liegt das Dorf Epesses: traditionelle Winzerhäuser, enge Gassen, Terrassen mit Alpenpanorama, Seesicht und natürlich Blick auf die Weinberge. Das Dorf besteht ja sozusagen zu einem Drittel aus Rebstöcken. Entsprechend dreht sich hier alles um edle Tropfen und Degustationen derselben. Weinliebhaber*innen sei «Les 11 Terres» ans Herz gelegt, eine Kombination aus Weinbar, Vinothek und Lebensmittelladen mit typischen Produkten aus dem Waadtland.
Ausflugstipps
Die Region rund um Epesses namens Lavaux ist nicht nur für Weine bekannt, sondern auch für Wanderwege. Auf einem 4.5 stündigen Spaziergang durch die Weinterrassen kann man sich mit dieser App zusätzlich von Anekdoten aus dem Winzerleben unterhalten lassen. Startpunkt ist Chexbres Bahnhof, Ziel unser erwähltes Dorf Epesses.
Lokale Küche
Empfehlenswert ist die Auberge du Vigneron. Probiert hier mal ein echtes Entrecôte an Rotweinsauce oder eine Waadtländer Wurst. Bon appetit!
Oder wenn ihr vor allem Wein probieren wollt, besucht das Le Verre Gourmand. Passend zu den feinen Weinen könnt ihr Trockenfleisch- und Käseplättchen bestellen.
8. Trub

Es zieht uns zurück in die Berge, genauer ins Emmental im Kanton Bern. Ziel ist das Dorf Trub im Oberemmental. Der Dorfkern ist geprägt durch die Kirche und traditionelle Berner Bauernhäuser. Gebettet in die idyllische Emmentaler Hügellandschaft mit viel Wiese, Wald und Weide scheint die Zeit stillgestanden zu sein. Rund 140 Landwirtschaftsbetriebe sind hier zu Hause.
Ausflugstipp
Lasst euch durch das Dorfzentrum Trub führen und erfahrt mehr über die Kirche, das Kloster, den Familienplatz und die bekannten Schweizer Filme Die Herbstzeitlosen und Der Verdingbub, welche hier in Trub gedreht worden sind. Hier gehts zur Anmeldung.
Lokale Küche
Fahrt auf die Alp Oberaltösch mit dem Auto über Trubschachen-Trub oder mit dem Velo resp. dem e-Bike oder auch zu Fuss über Trub und geniesst Emmentaler Kost plus Wellness. Oder bleibt mitten im Dorf und besucht das urchige Landgasthaus Löwen und bestellt das „Ämmitaler-Ruschtig“ Menu aus hiesigen Produkten.
Ausflugstipp und lokale Küche in einem:
Wandern, geniessen, wandern, geniessen – und zur Wahl stehen vier Routen, je nach dem, wie viel von welchem erwünscht ist. Geht auf die Truber Genusstour und geht gestärkt mit einem Jodlerznüni los durch die schöne Emmentaler Hügellandschaft und lasst euch zwischendurch von Spezialitäten wie Rösti mit Hamme verwöhnen.

9. Ardez

Nun befinden wir uns im Bergkanton Graubünden, genauer im Unterengadin. Hier liegt Ardez mit der markanten Schlossruine Steinsberg und den Überresten der St. Luzius Kapelle. Die Ruine thront auf einem Felshügel am Dorfrand – ein wunderschöner Aussichtspunkt. Geradezu Bilderbuch haft zieht die Rhätische Bahn unterhalb des Dorfes ihre Linie. Die Umgebung von Ardez wurde vom WWF als Vorrang-Schutzgebiet auserwählt.
Ausflugstipps
Wandert den Nationalpark-Panoramaweg von Ardez aus den steilen Talflanken des Val Tasna entlang nach Scuol. Oder fährt mit dem Mountainbike die Schellen-Ursli Runde.
Im Winter ist Ardez die Endstation einer der schönsten Schlittelbahnen der Schweiz und bietet viele Winterwandermöglichkeiten.
Lokale Küche
Geniesst Bündner Spezialitäten im Aurora oder im Schorta’s Restaurant Alvetern, zum Beispiel eine „Schoppa da fain Engiadinaisa“, eine Engadiner Bergblütencremesuppe.

10. Gruyères

S’Zäni unter den 20 schönsten Schweizer Dörfern ist im Vergleich zu den bisher vorgestellten geradezu touristisch. Aber unbedingt einen Besuch Wert! Die Double Crème auf den Meringues und natürlich der würzige Greyerzer Käse locken ebenso wie die wunderhübsche Landschaft ins Herz vom Greyerzerland, genauer nach Gruyères im zweisprachigen Kanton Freiburg/Fribourg. Das mittelalterliche Dorf ist autofrei und lädt auf seinen Pflastersteinen entlang der schmucken Häuser zum Schlendern ein. Hübsch eingerichtete Geschenkläden und zahlreiche Restaurants locken mit schönen Schaufenstern und feinem Geruch nach frisch geschmolzenem Käse. Lernt richtiges Fondue selber machen in der Fondue Academy.
Ausflugstipps
Stolz thront das Schloss Greyerz zu Füssen der Freiburger Voralpen unweit des Dorfes Gruyères. Lasst euch mit einer fesselnden Multimediaschau in die Geschichte des Schlosses einweihen. Konträr zur Idylle befindet sich auch das Museum des Schweizer Künstlers H.R. Giger in Gruyères. Nach den düsteren Werken geht man gerne zurück ins Bilderbuchland.
Im Winter ist Gruyères guter Ausgangspunkt für Skitouren.
Lokale Küche
Geniesst eine Greyerzer Quiche oder eine „croûte au fromage“ (Käseschnitte) im Café-Restaurant des Remparts. Oder versucht die „Beignets au Gruyère“ (Käsekrapfen) oder die Käseravioli im Restaurant de la Maison Gruyère.
11. Riom

Noch ein Bündner Dorf hat unsere Aufmerksamkeit erregt: Riom. Hier lebt und schafft der Theatermann Giovanni Netzer, Gründer von «Origen». Dies ist rätoromanisch und bedeutet «Ursprung». Im lateinischen Wortstamm ist die Schöpfung enthalten, das Erschaffen an sich, das original und originär ist. Origen wirkt im Bauerndorf Riom, bespielt eine mittelalterliche Heldenburg und die prachtvolle Scheune eines Pariser Emigranten. Origen braucht kein Theaterhaus, keine Kellerbühne, kein Werkstattlabor, keinen Operntempel, kein Tanzhaus. Origen spielt in der Welt. Die Welt ist Bühne, sagt Shakespeare. Origen ist Welttheater. Origen erobert extreme Landschaftsräume und sucht nach Bewegungsvokabular für Alpenpässe und Schneelandschaften. Durch das Origen Kulturfestival hat Riom den Wakkerpreis 2018 erhalten, der vom Schweizer Heimatschutz für beispielhaften Ortsbildschutz verliehen wird.
Ausflugstipps
Auf dem Julierpass hat Origen einen temporären Theaterbau in Form eines roten Turms errichtet. Der Turm wird das ganze Jahr über bespielt. Auch wenn ihr keinen Bock auf eine Aufführung habt, der Turm in dieser Felslandschaft ist ein live Anblick wert!
Im Winter liegt Riom auf zwei tollen Winterwanderrouten.
Lokale Küche
Für Schleckmäuler: Im Café Carisch der Villa Carisch wird die Zuckerbäckertradition der Familie Carisch zelebriert. Für alle, die traditionelle, saisonale Gerichte lieben: die Ustareia Tatarsch verbindet dies mit gemütlicher Atmosphäre und möglicherweise Theaterpromifaktor.
12. Meride

Das Tessin gilt als der beliebteste Kanton der Schweiz – wohl auch wegen seiner schönen Dörfer – jedenfalls haben wir neben Morcote und Gandria auch noch Meride auf unserer Liste der 20 schönsten Dörfer der Schweiz. In Meride fallen Bauten auf, die nicht nur von grosser Schönheit sind, sondern auch von künstlerischem und architektonischem Wert: die Bürgerhäuser der Familien Martini, Monti, Roncati und Oldelli, mit ihren Stuckverzierungen, Säulen, Balustraden, Kapitellen in toskanischer Anordnung und anderen herrlichen Verzierungen bis zu den religiösen Gebäuden wie die Kapelle San Giorgio, eine Einsiedelei, wo im 13. Jahrhundert der selige Manfredo Settala wohnte, gemalt vom Einheimischen Francesco Antonio Giorgioli (1655–1725).
Ausflugstipps
Für Archäoligie-Freaks: Meride ist auf Kalkfelsformationen aus dem Trias (sog. Meride-Kalk) gebaut und Epizentrum des grössten Teils der Ausgrabungen aus der Region. Reist 240 Millionen Jahre zurück im Fossilienmuseum von Meride.
Wer Archäologie lieber im Freien erlebt, wandert auf dem geologisch-paläontologischen Weg des Monte San Giorgio, der von der UNESCO als Welterbe anerkannt wurde.
Lokale Küche
Gönnt euch eine Auszeit im besonderen Ambiente von La Crisalide oder besucht das Grotto mit der besten Aussicht: Es heisst Grassi.
13. Oberhofen

«Schwelgen in lieblich mediterranem Klima, baden im See, die Berge zum greifen nah, auf Sehterrassen sich zu treffen und verlieben, hundert Segel, weiss und leise die Wellen kitzeln die Strände, springt eine Schwalbe, als ob Sommer sei den ruhigen Flug der Möwe und auch den Hahn, der mittags kräht. Die Holzhäuser, die sich Hänge hoch hangeln. Hagebutten, der Himmel, der Regen sät. Es riecht hier nach Rosen und Lavendel, es riecht nach Bäumen, die blühen, und Klee und Schlösser säumen das Ufer, viele mit Parks, Rabatten und Mäuerchen an denen ich steh: Türkis ist er, klar, der Thunersee. Die Wolken wickeln sich um die Berge. Die Schwalbe springt, als wäre Sommer… »
Sonja Geiger-Reichen, ehemalige Gemeindepräsidentin von Oberhofen
Besser kann die Stimmung in Oberhofen am Thunersee nicht beschrieben werden. Bleibt nur noch anzufügen, was hier alles unternommen werden kann:
Ausflugstipps
Besucht das Schloss Oberhofen. Jeweils sonntags gibt es Führungen mit Anekdoten aus 800 Jahren Schlossgeschichte. Oder besucht das MUMM – Museum für Uhren und mechanische Musikinstrumente. Wenn ihr lieber Natur pur habt und doch das Besondere sucht, lasst euch von den Beatus-Höhlen verzaubern. Sie liegen unweit von Oberhofen oberhalb des Thunersees.
Lokale Küche
Gönnt euch frischen Fisch aus dem Thunersee im Restaurant Ländte. Oder tafelt im Schloss Oberhofen.
14. Albinen

Wir kehren zurück in den Kanton Wallis, wo wir bereits Chandolin im französischsprachigen Unterwallis kennengelernt haben und blicken nun ins deutschsprachige Oberwallis, wo das beliebte Wallisertitsch gesprochen wird – einer der schönsten Schweizer Dialekte. Das hier auserwählte Bergdorf heisst Albinen. Es liegt an einem ruhigen von Sonne verwöhnten Plätzchen hoch oben auf 1300 Metern über Meer. Einzigartig und ursprünglich und typisch Wallis. Mit einem Panoramablick auf Rhonetal und die Alpen gilt Albinen als Geheimtipp für Erholungssuchende. Das schmucke Dorf gehört zum «Inventar schützenswerter Ortsbilder von nationaler Bedeutung», weil es seinen Charakter als typisches Walliser Bergdorf erhalten konnte: autofreie Gassen aus Kopfsteinpflaster durch sonnengebräunte Holzhäuser, Spycher und Stadel.

Albinen ist nur sechs Kilometer vom berühmten Kur- und Badeort Leukerbad entfernt. Die Geschichte der Thermen von Leukerbad führt bis in die Römerzeit zurück. Es sprudeln täglich 3.9 Millionen Liter bis zu 51 Grad Celsius warmes, natürliches Thermalwasser in die Becken der zahlreichen Thermen.
Ausflugstipps
Die geübten Berggänger*innen unter euch sollten sich die Gipfeltour zum Torrenthorn 2’998 m ü. M. nicht entgehen lassen. Ihr werdet mit einer 360° Grad Bergpanoramasicht auf Mont Blanc, Weisshorn, Finsteraarhorn bis zum Dent-du-Midi belohnt. Oder macht die spektakuläre Wanderwegverbindung zwischen Albinen und Leukerbad auf den Albinen Leitern. Wer nicht trittsicher ist, kann statt der Leitern den normalen Wanderweg begehen.
In der Wintersaison seid ihr jedoch sicherer auf dem dem Panorama-Winterwanderweg Rinderhütte-Torrentalp.
Lokale Küche
Probiert saisonale Walliser Köstlichkeiten im Restaurant mit dem klangvollen Namen Godswärgjistubu. Die alte Walliserstube aus dem Jahr 1636 wurde mit viel Liebe zum Detail restauriert.
15. Landarenca

Zurück im Bündnerland blicken wir ins Calancatal. Auf einer seiner Terrassen liegt heimlich, still und leise das Bergdörfchen Landarenca. Das ganz besondere an diesem Ort ist, dass er nur zu Fuss oder mit der Seilbahn erreichbar ist. Dies hat den erholsamen Nebeneffekt, dass Landarenca komplett autofrei ist, was noch mehr Ruhe und noch reinere Luft bedeutet.
Ausflugstipp
Wollt ihr Landarenca auf einer Rundwanderung besuchen, so macht euch ab Bodio-Cauco auf den Weg und gelangt mit der Seilbahn nach Landarenca. Von da nehmt ihr den Wanderweg Richtung Lego (ja, das heisst so!) und danach Richtung Cavaionc – beides alte Maiensäss-Siedlungen. Dann der Tafel «Cascata» folgen bis zum Wasserfall. Auf dem Rückweg könnt ihr ab Cavaionc den direkten Weg nach Bodio-Cauco nehmen – oder zurück nach Landarenca wandern. Die detaillierte Beschreibung und mehr Wandertipps im Calancatal findet ihr hier.
Lokale Küche
Geniesst Bündner Spezialitäten in authentischem Ambiente in der renovierten Osteria Landarenca.

16. Sils im Engadin
Wenn wir eine zusätzliche (virtuelle) Medaille verleihen wollten, ginge sie an den Kanton Graubünden: Von den 20 von Skyscanner auserwählten schönsten Dörfern der Schweiz liegen ganze fünf in diesem Bergkanton. Schauen wir uns also neben dem bereits vorgestellten Soglio, Ardez, Riom und Landarenca noch Sils im Engadin an. Dieses Bergdorf liegt eingebettet zwischen dem Silsersee und dem Silvaplanersee. Hier liessen sich zwei der erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt und Erich Kästner für ihre preisgekrönten Romane inspirieren. Auch Popstar David Bowie tankte hier seinerzeit Ruhe, Licht und Kraft.
Ausflugstipps
Für alle Philosophie- und Kunstfans: Besucht das Nietzsche-Haus. Hier finden neben der fünfteiligen Dauerausstellung auch wechselnd Sonderausstellungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst statt. Und besucht danach den Silsersee – bei allen Jahreszeiten eine Schönheit.
Im Winter könnt ihr hier das das Silser Skiparadies Furtschellas entdecken.
Lokale Küche
Geniesst bestes Lammfleisch vom Engadinerschaft im MangiaBain. Oder Holzofen-Pizza oder andere Köstlichkeiten im Cervo.

17. Altdorf

Nun schauen wir uns in der Region Zentralschweiz genauer um und stossen im Kanton Uri auf eines der schönsten Schweizer Dörfer, das zudem einen Volkshelden zu bieten hat: Mit Wilhelm Tell hat gemäss der Legende die Geschichte der Schweiz begonnen und in Altdorf soll er gelebt haben, der berühmte Mann mit Kapuze und Armbrust. Dieses urchige Urner Dorf ist aber nicht nur wegen dem Tell-Denkmal eine Reise wert. Wunderschön gelegen im Herzen der Schweiz auf rund 450 m ü. M. südlich des Vierwaldstättersees ist es umgeben von einem eindrücklichen Bergpanorama. Nebst dem grossen kulturellen Angebot ist Altorf Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen und Ausflüge in die Bergwelt.
Ausflugstipps
Im Zentrum Altdorfs steht das Theater Uri, auch Tellspielhaus genannt. Hier ist immer was los von Konzerten über Theater und Tanz bis zur «Kaffeestubetä». Schaut rein! Oder nehmt am Spiel Tatort Tell teil und ermittelt als Kommissar*in im Fall um den ermordeten Landvogt. Über 15 Stationen hinweg lüftet ihr das Geheimnis um den treffsicheren Schützen Tell.
Im Winter können die Skihasen unter euch mit der Luftseilbahn zum Ski- und Wandergebiet Biel-Kinzig, das direkt am Schächentaler Höhenweg liegt.
Lokale Küche
Gönnt euch ein Rinds-Entrecôte mit Ausblick über den Urner Talboden und die Bergwelt im Restaurant Nussbäumli. Oder probiert hausgemachte Knöpfli mit Urner Bergkäse und geschmolzenen Zwiebeln im Restaurant Schützenmatt.

18. Elm

Wir bleiben im Herzen der Schweiz und schauen ins Glarnerland nach Elm. Die meisten von euch kennen Elm wohl vom Elmer Citro. Doch das schöne Glarner Dorf hat noch mehr Prickelndes zu bieten. Die Lage selbst ist ein Besuch wert. Ins Sernftal gebettet ist das Dorf umringt von Gipfeln wie Piz Sardona, Piz Segnes und den Tschingelhörnern mit dem Martinsloch. Dieses ist weltberühmt dank dem Phänomen, dass zweimal im Jahr ein Sonnenstrahl durch dieses Loch im Gebirge genau auf die Kirche von Elm zeigt. Das Dorfbild mit seinen imposanten Strick-Holzbauten ist von nationaler Bedeutung und wurde 1976, im Europajahr für Heimatschutz und Denkmalpflege, international ausgezeichnet und 1981, 100 Jahre nach dem Bergsturz, vom Schweizer Heimatschutz mit der Verleihung des Wakkerpreises geehrt.
Ausflugstipps
Lasst euch auf dem Erlebnisweg Riesenwald die Geschichten erzählen, die sich um die Sage des Martinslochs drehen und entdeckt zugleich das UNESCO Weltnaturerbe Sardona. Oder lasst euch in die Vergangenheit entführen, in dem ihr die einzige Schiefertafelfabrik der Schweiz besucht. Wer erinnert sich noch an die Tafeln, auf denen Grossvati und Grossmutti einst schreiben gelernt haben?
Im Winter könnt ihr in Elm von einem der genialsten Wintersportgebiete der Schweiz profitieren. Hier könnt ihr euch die Pistenkarte anschauen.
Lokale Küche
Lasst euch in der Sonne Elm mit Schweizer Küche verwöhnen. Hier steht noch der Chef persönlich am Herd! Oder wenn ihr gerne lange hocken bleibt, geht ins Restaurant Hausstock, dort sind die Öffnungszeiten 8:00 bis Schluss! Keine Webseite, dafür umso authentischer. Adresse: Wiese 47.
19. Stans

Wir bleiben inmitten der Schweiz und besuchen den Dorfplatz von Stans im Kanton Nidwalden, der als einer der schönsten des Landes gilt. Gassen und Gässchen durch schmucke Häuserzeilen führen zu den Erinnerungstafeln für Goethe und Pestalozzi und zum Denkmal Winkelrieds. Der Schweizer Volksheld Arnold Winkelried soll 1386 bei der Schlacht von Sempach ein Bündel Lanzen der habsburgischen Ritter gepackt und, sich selbst aufspiessend, seinen Mitstreitern eine Lücke geöffnet und zum Sieg verholfen haben. Stans verbindet historische Werte mit neuster technischer Errungenschaft: Die Stanserhorn-Bahn, eine Luftseilbahn mit offenem Oberdeck, quasi Cabrio, ist ein Meisterwerk des Bergbahnbaus und eine Fahrt mit derselben ein im wahrsten Sinne atemberaubendes Erlebnis.
Ausflugstipps
Lasst euch auf dem Dorfrundgang Stans spannende Anekdoten aus alten Zeiten erzählen und lernt den schönen Dorfkern kennen. Spielerischer geht das auch mit dem Detektiv-Trail. Und nicht verpassen: Fahrt aufs Stanserhorn. Nicht nur die Fahrt dahin sind ein Erlebnis, der Ausblick ist phänomenal plus ist das Stanserhorn Ausgangspunkt für diverse Wanderungen.
Lokale Küche
Für Verliebte: Verbringt nach einer abendlichen Fahrt mit der Cabriobahn zusammen ein Candlelight-Dinner im Drehrestaurant Rondorama® unter dem Sternenzelt! Oder geniesst Mitten im Dorf weltoffene und marktfrische Küche, fein kombiniert mit regionalen Spezialitäten im gediegenen Höfli | Wirtschaft zur Rosenburg.
20. Marthalen
Zum Schluss reisen wir nach Marthalen im Zürcher Weinland. Weiss-rote Riegel- und Fachwerkbauten prägen das denkmalgeschützte Dorfbild und geben einen einmaligen Einblick in die Kunst des Bauens der Epoche. Ein besonders interessantes Gebäude ist der «Untere Hirschen», das einzige barocke Fachwerkgebäude Marthalens, bei dem die Elemente der Konstruktion bewusst dekorativ eingesetzt wurden. Eine grosse wirtschaftliche Bedeutung hatte das um 1660 erbaute so genannte «Alte Wirtshaus», das heute als Gemeindehaus dient.
Ausflugstipps
Besucht einen der bedeutendsten und grössten zusammenhängenden Eichenwälder der Schweiz. Darin verbirgt sich der grosse von Bibern angelegte See am WWF-Biberpfad am Rhein. Besteigt im zur Gemeinde Marthalen gehörenden Weiler Ellikon am Rhein die Flussfähre und lasst euch ans deutsche Rheinufer führen.
Lokale Küche
Erlebt eine Stubetä, der Plattenservice, wo ihr selber schöpfen und das Essen mit dem Tischnachbarn teilt wie zu Grossmutters Zeiten – oder wie zu Hause im Restaurant Stube Marthalen. Oder geniesst marktfrische Küche im heimeligen Restaurant Freihof.
Doch lieber weit weg fliegen?